On the history of Illuminated Manuscripts and their Facsimiles
Tschachtlans Bilderchronik
Die erste illustrierte Schweizer Chronik zeichnet sich durch ihre unbekümmerte und frische Bildsprache aus, die sich besonders in den meist ganzseitigen Illustrationen von Dingen des alltäglichen Lebens offenbart. Die Bilderchronik endet im Jahr 1470.
Mercatoratlas
Das wegweisende Werk, das den Begriff »Atlas« erst in seinem heutigen Verständnis etablierte, liegt in einer besonders schön kolorierten Version der Staatsbibliothek Berlin vor. Diese »Editio Principissima« folgt in der Reihenfolge der Karten exakt der ihres Erscheinens.
Vom Einfluss der Gestirne
Das medizinische Hausbuch entstand in Nürnberg im 15. Jahrhundert und beinhaltet Gesundheitsregeln für den Laien, die auf den alles bestimmenden Einfluss der kosmischen Kräfte abgestimmt waren. Der »Codex Schürstab« nimmt durch seine ausgewogene Gestaltung unter den altdeutschen Sammelwerken eine herausragende Stellung ein.
Marco Polo
Das sogenannte »Buch der Wunder« entstand im Frankreich des 15. Jahrhunderts und wurde von den größten Buchmalern dieser Zeit illustriert. In 84 prachtvollen Miniaturen mit Gold erzählt die Handschrift die phantastische Geschichte des Handlungsreisenden Marco Polo.
Mainzer Evangeliar
Einmalig für seine Zeit ist die Fülle des Bilderzyklus, der das vollständige Leben Jesu in Gold und leuchtenden Farben illustriert. Die durchgehend goldene Schrifttextur und meist auf Goldgrund gemalte Miniaturen machen den Codex Aureus zu einem der bedeutendsten Werke deutscher Malerei des 13. Jahrhunderts.
Luzerner Chronik des Diebold Schilling
Die schönste Schweizer Bilderchronik aus dem 16. Jahrhundert illustriert umfassend das spätmittelalterliche Leben. Der Text tritt hinter den großzügigen Illustrationen zurück, die in Farbenpracht und einer Fülle von Motiven das politische, gesellschaftliche und religiöse Leben der Zeit wiedergeben.
Lorscher Evangeliar
Seit ihrer Entstehung um 810 an der Hofschule Karls des Großen war die Bilderhandschrift – ganz in Gold, Silber, Purpur und mit einem Einband aus Elfenbein – für sieben Jahrhunderte die kostbarste und am besten behütete Handschrift des Königsklosters Lorsch.
Les Très Riches Heures du Duc de Berry
Das Stundenbuch zählt zu den berühmtesten und kostbarsten Büchern der Welt. Es zeichnet sich durch die Schönheit der Schrift, den reichen Initialschmuck und Miniaturen in der Art von Tafelbildern aus. Die Handschrift blieb nach dem Tod der Künstler Limburg 1416 zunächst 70 Jahre lang unvollendet.
Les Très Belles Heures de Notre-Dame
Schon im Mittelalter war das Stundenbuch wegen seiner Schönheit und luxuriösen Ausstattung als Kunst- und Sammelobjekt geschätzt. Die Zusammenarbeit verschiedener Meister macht seinen besonderen Reiz aus. Im Verlauf seiner wechselhaften Geschichte wurde das Werk in die Einzelteile Stunden-, Mess- und Gebetsbuch zerlegt.
Krönungsevangeliar des Heiligen Römischen Reiches
Um 800 an der Palastschule Karls des Großen entstanden, entwickelte sich der Codex Aureus auf Purpurseiten zum bedeutendsten Buch des Mittelalters: als Teil der Reichsinsignien spielte es bei jeder Königskrönung zum römisch-deutschen König eine zentrale Rolle.
Kreuzritterbibel
Für den französischen König Ludwig IX., den Heiligen, um 1250 geschaffen, gibt diese Bibel fast ausschließlich in Bildern die alttestamentarische Geschichte bis zu König David wieder. Besonders wichtig war Ludwig wohl die Darstellung kriegerischer Szenen, um seinen Kreuzzugsgedanken zu unterstreichen.
Guido de Columnis: Der Trojanische Krieg
Bereits im 13. Jahrhundert verfasste Guido de Columnis seine Troja-Erzählung, deren Popularität an der Vielzahl ihrer Übersetzungen abzulesen ist. Die vorliegende Handschrift mit ihren bezaubernden Miniaturen entstand im Regensburg des 15. Jahrhunderts und kann gleichsam als Handbuch der höfischen Lebenswelt des Mittelalters gesehen werden.
Graduale von St. Katharinenthal
Das wertvolle geistliche Gesangsbuch mit Notation entstand 1312 und ist eines der bedeutendsten gotischen Kunstwerke der Schweiz. 71 zierlich gemalte und reich mit Blattgold verzierte Miniaturen und 13 Prachtinitialen schmücken dieses Spitzenstück gotischer Kunst.
Les Belles Heures du Duc de Berry
Der prachtvolle Codex stellt das persönlichste Stundenbuch des Herzogs von Berry dar. Strahlende Miniaturen, filigrane Zierranken und verspielte Schmuckelemente zeugen von der Begeisterung des Auftraggebers für die Kunst der Malerbrüder Limburg.
Echternacher Evangelistar
In einem der berühmtesten Skriptorien des Abendlandes im Hauskloster der Salierkaiser entstand diese Prunkhandschrift um 1030. Die wunderbaren Darstellungen in Purpur und Gold aus dem Leben Jesu vereinen spätantike, karolingische, byzantinische und insulare Ideen mit zeitgenössischer Formensprache.